Filmteam der TVT Media GmbH mit Eckhard Schulte
Vorne: Regisseurin Melanie Weber
Hinten: Mitarbeiterin Daria und Mitarbeiter Niklas
Am 15. April 2022 wurde die Filmdokumentation "Wald im Wandel - Das Geschäft mit der grünen Lunge", der u.a. in unserem Forstbetrieb gedreht wurde, erstausgestrahlt.
Der 41-minütige Film wurde im Jahr 2021 an mehreren Orten in den Waldreich(shof)-Parzellen im Auftrag des ntv produziert: Eckhard Schulte berichtet hier über den Waldumbau, und Berno von Landsberg-Velen vom Holzkontor Rhein-Berg-Siegerland gibt Einblicke in den Holzmarkt.
Aktuell ist der Filmbeitrag über den untenstehenden Link in der Mediathek von tvnow.de zu sehen:
Weiteres zum Inhalt:
"Waldbauern, Forstwirtschaft, Fertigungsbetriebe - die ganze Holzindustrie steht an einem Scheidepunkt. Gemeinsam müssen sie den Wald als nachhaltige Rohstoffquelle für die Zukunft rüsten. Keine einfache Aufgabe nach Borkenkäferplagen, Dürre und jeder Menge Schadholz, das verarbeitet werden muss. Wie tickt der Holzmarkt? Was ist ein Waldlabor? Und was kann man aus einem einzigen Baumstamm alles herstellen?"
Quelle: tvnow.de
Der 2021 gegründete Arbeitskreis "Waldwirtschaft, Naturschutz und Jagd im Oberbergischen Kreis" hat die "Oberbergische Vereinbarung Wiederbewaldung, Naturschutz und Jagd" vorgelegt. Eine Vielzahl von VertreterInnen aus Forstwirtschaft, Naturschutz, Jagd und Kreisverwaltung haben diese freiwillige Vereinbarung erarbeitet. Die zusammenfassende Broschüre finden Sie im untenstehenden Download. Dort finden Sie auch die Kontakte zu den beteiligten Organisationen.
Hier geht es zur vollständigen Oberbergischen Vereinbarung:
Der Deutsche Verband Forstlicher Forschungsanstalten (DVFFA) hat im September 2019 ein Schreiben herausgegeben, in dem er für eine rasche und aktive Anpassung der Wälder an den Klimawandel plädiert. Eine sachliche, professionelle und wissenschaftlich fundierte Auseinandersetzung mit diesem wichtigen Thema.
Armin Laschet beim Besuch im Königsforst
Bildquelle: WDR/Oliver Köhler
"Am 25.07.2019 trafen sich Ministerpräsident Armin Laschet und Umweltministerin Ursula Heinen-Esser im Königsforst bei Köln, um sich gemeinsam mit den Vertretern der Waldbesitzerverbände vor Ort die Folgen von Stürmen und Dürre anzusehen. Anhand mehrerer Schadflächen wurde allen Beteiligten einprägsam vor Augen geführt, dass sich der Wald in einem besorgniserregenden Zustand befindet. Forstamtsleiter Uwe Schölmerich zeigte anhand aktueller Vitalitätskarten, dass die Waldbestände bereits heute dramatische und irreversible Schäden aufweisen.
Dr. Philipp Freiherr Heereman und Ferdinand Funke vom Waldbauernverband, Max Freiherr von Elverfeldt von den Familienbetrieben Land und Forst und Thomas Kämmerling vom Gemeindewaldbesitzerverband informierten gemeinsam Politik und Pressevertreter über die Auswirkungen dieser extremen Situation auf den Waldbesitz. Der Preisverfall des Holzes führt nicht nur zu einem vorübergehenden Einkommenseinbruch, sondern bereits heute zu einem Substanzverlust der Forstbetriebe.
Der Ministerpräsident unterstrich, dass nicht nur die Waldbesitzer, sondern die gesamte Gesellschaft durch die Extremwetterereignisse der letzten Jahre einen erheblichen wirtschaftlichen Schaden zu verkraften hätten. Diese Waldschäden verschärfen die Auswirkung des Klimawandels, da geschädigte Bäume als Kohlenstoffspeicher wegfallen. Für Laschet steht fest, dass neben dem Bund auch das Land NRW hier in der Pflicht steht. 'Wir helfen nicht nur ein paar Waldbesitzern, wir helfen uns selbst' erläuterte er. Er verwies auf den Sondertopf zur Beseitigung der aktuellen Waldschäden. Dieser reiche aber nicht aus, so Laschet. Das Land wird insbesondere die Wiederaufforstung mit jährlich 10 Millionen Euro für die kommenden 10 Jahre unterstützen. In einer Waldkonferenz am 11. November soll hierüber weiter beraten werden. In Richtung Berlin sprach er sich zudem klar dafür aus, dass nicht nur der CO2-Ausstoß bepreist, sondern auch die durch Waldpflege erzeugte CO2- Reduzierung honoriert werden müsse.
Die Verbandsvertreter begrüßen die angekündigte Aufstockung der Hilfen durch die Landesregierung NRW. Damit diese jedoch auch bei den Waldbesitzern ankommen, müssen weitere Maßnahmen, z.B. Anpassungen bei den vorliegenden Förderrichtlinien, ergriffen werden. Heereman und Elverfeldt überreichten Laschet und Heinen-Esser hierzu das 'Positionspapier zur Bewältigung der Extremwetterfolgen', in dem die Forderungen der beiden Verbände aufgeführt und erläutert werden. (...) Ihr Waldbauernverband NRW. e.V."
Die Vereine Waldbauernverband NRW und Familienbetriebe Land und Forst NRW haben ein detailliertes Schreiben an die nordrheinwestfälische Politik verfasst und dieses in einem Treffen mit Ministerpräsident Armin Laschet überreicht (s.o). Es zeigt die Dramaturgie der aktuellen Entwicklung sehr gut. Sie können das Schreiben mit den Forderungen zur Begrenzung der Waldschäden und Wiederaufforstung der Wälder hier nachlesen:
Ein kurzer Filmbeitrag von Sat1 vom 24. Juli 2019 zu den alarmierenden Auswirkungen der Hitzesommer, in dem unser Forstbetrieb durch Eckhard Schulte vertreten ist.
Anmerkung: Die vom Sprecher genannte Berufbezeichnung für Herrn Schulte ("Förster aus Bergisch Gladbach") ist selbstverständlich nicht korrekt.
In Folie gepacktes Industrieholz: Das Ausschwärmens der erwachsenen Borkenkäfer wird verhindert.
Geschältes Fichtenlangholz
Alte Borkenkäfergänge
Kalamitätsschäden in Form von Windwurf und Käferbefall sind – obwohl wir in den letzten Jahren seit Kyrill keinen großflächigen Starksturm mehr hatten – normale Ereignisse. So haben wir seit 2011 jedes Jahr Ausfälle, mal mehr, mal weniger. Der letzte Sturm mit Windstärke 11 am 31. März 2015 warf uns nach vorherigem Starkregen rd. 300 fm Fichten um. Die Trockenheit im Jahr 2018 führte zu einem enormen Käferbefall: Allein im Jahr 2018 und im Frühjahr 2019 wurden bei uns rd. 2.000 fm Fichtenkäferholz abgemacht. Das sind enorme Substanzverluste von
ca. 20 % des Fichtenbestandes.
Neue wissenschaftliche Untersuchungen des Landesbetriebs Wald und Holz NRW zeigen, dass die Borkenkäfer (besonders der Buchdrucker) in unserer Region entgegen bisherigen Annahmen überwiegend in der Rinde und nicht im Boden überwintern.
Deshalb geht man auch dazu über, befallenes Holz mit Folie abzudecken und einzupacken, um den Ausflug des Borkenkäfers in die nähere Umgebung zu verhindern (s. 1. Bild, hier Industrieholz/Abschnitte) .
Eine Maßnahme zum Schutz des noch unbefallenen Langholzes, das durch Windwurf entstanden ist, ist die maschinelle Entfernung der Rinde und das Stapeln dieser „nackten“ Stämme zur Trocknung. Ziel ist die mittelfristige Lagerung des Holzes bis zur Erholung der Marktpreise.
Gerade im Oberbergischen nimmt die Anzahl und Frequenz der Sturmschäden aufgrund der Erderwärmung zu. Auch im Oberbergischen Kreis steuern wir auf ein Klima zu, das bis zum Jahr 2100 nach den Szenariorechnungen von einer mittleren Temperaturzunahme um 3° C ausgeht. Dabei werden sich insbesondere die Temperaturen im Frühjahr und Winter um etwa + 3,5° C erhöhen. Hinzu kommt eine Verschiebung der Niederschläge vom Sommer in die Wintermonate und ein deutlicher Anstieg der Tropentage (= heiße Tage mit Maximaltemperatur über 30° C). Die Anzahl der Frosttage sinkt laut Berechnungen zudem drastisch.
Kam früher das vom Forstwirt gewünschte kühlende Nass von Westen, ziehen heute mehrmals im Jahr subtropisch erwärmte Gewitterfronten vermehrt aus Südwest von Frankreich über den Bonner Raum kommend auf.
Diese überschreiten oft zwischen Engelskirchen bis Eckenhagen die Autobahn und richten lokal teilweise größere Schäden an, bevor sie in Richtung Gummersbach/Meinerzhagen nordöstlich abziehen. Dies wird uns künftig sicher vermehrt beschäftigen.
Stets gilt hier die schnelle und vorsichtige Beseitigung der Schäden als oberste Priorität, um Folgeschäden durch Käferbefall oder gar Personenschäden zu verhindern. Unser festes Netzwerk mit Fäll- und Rückeunternehmen kommt uns hier zu Gute.
Bei großflächigen Ereignissen ist die noch frühzeitige Vermarktung - solange die Preise noch einigermaßen auf Niveau sind - erstrebenswert.
Um Borkenkäferbefall an Nadelhölzern zu identifizieren, ist die regelmäßige Kontrolle aller Gemarkungen wichtig. Mit der Zeit kennt man die Stellen, die aufgrund ihrer Lage besonders anfällig sind. Auch hier ist ein schnelles Eingreifen vonnöten, bevor sich der Käfer vermehrt und unkontrolliert ausbreitet.
Größere Kalamitätserlöse sind steuerbegünstigt. Hierzu müssen die Schäden jedoch vor Durchführung der Maßnahmen bei der zuständigen Oberfinanz-direktion/Finanzamt angemeldet und nach Durchführung abschließend gemeldet werden. Entsprechende Formulare sind über das Forstamt, die Revierförster,
die PARTA Buchstelle für Landwirtschaft und Gartenbau GmbH oder die Forstwirtschaftlichen Vereinigung Bergisches Land erhältlich.
Zum Beispiel hier: