Wir sind aktives Mitglied in den örtlichen Forstbetriebsgemeinschaften Sinspert und Reichshof. Über diese FBGen und die Forstwirtschaftliche Vereinigung Bergisches Land/Holzkontor Rhein-Berg-Siegerland GmbH wird die gesamte Holzernte vermarktet. Die beiden örtlich zuständigen Revierförster Christian Creutzburg und Jürgen Kerstin unterstützen uns in allen Belangen der Neuanpflanzung, Pflege, Holzernte, Vermarktung, Waldwertschätzung etc. und haben bei allen Fachfragen stets „ein offenes Ohr“.
Eckhard Schulte mit Enkelsöhnen
Thomas und Eckhard Schulte
In enger Rücksprache mit den Revierförstern erstellen wir mittel- und langfristige Wirtschaftspläne für die einzelnen Parzellen/Abteilungen und Unterabteilungen. Hierzu haben wir die jeweiligen Forstparzellen zu räumlichen Einheiten von mindestens 1 ha zusammengefasst.
Dies erleichtert einerseits eine Blockbildung der Durchforstungs-maßnahmen und bietet andererseits Wachstums- bzw. Ruhepausen.
Zur Zeit wird für die FBG Sinspert eine systematische Forsteinrichtung erarbeitet. Für die FBG Reichshof liegt eine aktuelle Forsteinrichtung vor. Neben vorgenannten Plänen weisen diese auch Daten zur jeweiligen Bodenqualität und den durchschnittlichen Hiebsatz aus und bieten übersichtliches Kartenmaterial. Jeder Waldbesitzer erhält detaillierte Standort- und Bestandsbeschreibungen, Vorschläge für künftige Durchforstungsmaßnahmen, Übersichten über Holzvorräte und Baumartenanteile sowie Angaben zu den Zuwachsleistungen seiner Bestände. Diese Planungen sind lediglich Vorschläge; jeder Waldbesitzer bleibt frei in der Durchführung der Maßnahmen.
Neben der kartenmäßigen Darstellung des Waldbesitzes im Maßstab 1 : 5000 ist eine zusätzliche Übersichtskarte im Maßstab 1 : 25000 empfehlenswert, um die räumliche Verteilung auf einen Blick zu erfassen und zur Erleichterung der Holzabfuhr und Einweisung der Unternehmer.
Aus den mittel- und langfristigen Wirtschaftsplänen leiten wir detaillierte Jahresplanungen ab. Diese sind mit konkreten Einzelmaßnahmen hinterlegt. Mindestens einmal jährlich unternehmen wir mit dem Revierförster eine Waldbegehung. Fast wöchentlich sind wir selbst im Revier, um die unterschiedlichsten, auf unserer Website beschriebenen Tätigkeiten zu verrichten, die Durchführung der Einzelmaßnahmen zu kontrollieren oder auch nur die Seele baumeln zu lassen.
Die Wetter- und Kalamitätsextreme der letzten Jahre sorgen aktuell für einen schnelleren Waldumbau als je gedacht: Die Fichtenkulturen weichen und machen Platz für klimaresistentere Mischkulturen. Dieser Umbau wird sich insbesondere in den Jahren 2021 und 2022 mit unverändert hohem Tempo fortsetzen. Bis dahin wird sich der Fichtenanteil auf knapp 10% weiter deutlich reduzieren; ausschließlich Jungbestände bleiben bestehen. Wir werden dann von 2018 bis Ende 2021 rund 50% der Flächen (ca. 50 Hektar) an den Borkenkäfer verloren haben. Wirtschaftlich ist dies ein herber Verlust, ökologisch jedoch ein große Chance.
In den untenstehenden graphischen Darstellungen der Baumartenverteilung von 2018 und 2021 ist der rasante Waldumbau mit der veränderten Zusammensetzung deutlich zu erkennen:
Laubholz: 30 %
Nadelholz: 64 %
Laubholz: 43 %
Nadelholz: 47 %
Brachfläche: 10 ha Borkenkäferfläche
Hatten wir in den Jahren 2018 und 2019 die verlorenen Borkenkäferflächen noch vermehrt mit Nadelholzmischungen ersetzt (Leitbaumart Douglasie, Beimischung Lärche und Küstentanne), setzen wir seit 2020 vermehrt auf noch artenreichere Mischungen in denen stets viele Laubhölzer beigemischt werden oder von Natur aus vorkommen (insbesondere Eiche, aber auch Ahorn, Birke, Esskastanie, Elsbeere, Baumhasel, Wildkirsche und Roterle). In jeder größeren Neuanpflanzung achten wir heutzutage auf diese breitgefächerte Mischung mit mehreren Baumarten, da sie hoffentlich den heutigen und künftigen klimatischen Bedingungen gewachsen sein werden.
Douglasie, Lärche, Eiche und Buche haben die Fichte als Leitbaumart bereits jetzt abgelöst. Die Baumartenbreite nimmt zu, und das macht es sowohl für den Naturliebhaber als auch den Waldexperten vielfältig und spannend: Wir lernen täglich weiter hinzu und müssen mit den neuartigen Mischungen auch erst unsere Erfahrungen machen.
Die eingeführten Förderprogramme für Neuanpflanzungen auf den Brachflächen spielen angesichts der hohen Zukunftsinvestitionen auch in unserem Betrieb eine größere Rolle als bisher. Diese Brachflächen sind fast ausschließlich ehemalige Fichtenkulturen, die weit überwiegend im Herbst 2022 und in 2023 bepflanzt werden.
Zum Schutz gegen Wildverbiss sind wir bei großflächigen Neuanpflanzungen vermehrt auf den Bau von Gattern übergegangen. Dies ist der effektivste Schutz gegen den größten Feind der jungen Pflanzen: das Rehwild. Wenn die jungen Pflanzen in wenigen Jahren mit den Spitzen ihrer Terminaltriebe für das Rehwild nicht mehr erreichbar sind, wird der Gatterzaun abgebaut, und die Flächen sind so schon bald wieder für alle begehbar.
Den Waldumbau erläutern wir auf geführten Waldexkursionen und tauschen unsere Erfahrungen hierbei gerne mit denen anderer aus.
Stand: 24. April 2022
Gemarkung
Hespert
Sinspert
Eckenhagen
Agger
Heischeid
Lichtenberg
Wiehl
Gummersbach
Summe
ha
22
40
26
6
1
3
1
103
ar
80
91
49
68
38
73
26
16
44
qm
20
57
55
98
64
02
46
40
82