Holzverkauf

Wir verkaufen Nadel- und Laubholz ausschließlich über die Forstbetriebsgemeinschaften und das Holzkontor Rhein-Berg, denn nur solidarisch ist die Gemeinschaft der Waldbesitzer stark und erzielt bei der Vermarktung gute Preise.

 

Im März 2018 wurde die Forstwirtschaftliche Vereinigung Bergisches Land (kurz: FWV BL) gegründet. E. Schulte wurde im Jahr 2018 zum

2. Vorsitzenden gewählt. Hintergrund dieser neugegründeten Dachorganisation ist, dass der Landesbetrieb Wald und Holz NRW den Privatholzverkauf ab dem 01. Januar 2019 wegen der Kartellrechtsproblematik einstellen musste.

 

Sowohl die FBG Reichshof als auch die FBG Sinspert gehören heute der FWV BL an. Insgesamt vertritt dieser Dachverband die Interessen von

ca. 7.500 Waldbesitzern auf einer Fläche von rd. 30.000 Hektar.

 

Am 04. April 2019 wurde E. Schulte zum 1. Vorsitzenden gewählt.

Christoph Brochhaus, Geschäftsführer und 2. Vorsitzender FWV BL; Dr. Karl-Josef Groß, Ehrenvorsitzender FWV BL;

Freiherr Berno von Landsberg-Velen, Geschäftsführer Holzkontor Rhein-Berg GmbH; Eckhard Schulte, 1. Vorsitzender FWV BL

Um die Privatholzvermarktung ab 01. Januar 2019 von Anbeginn an in professionelle Hände zu geben, gründete die FWV Bergisches Land eine Vermarktungs-GmbH: die Holzkontor Rhein-Berg GmbH (HKRB), an der die FWV BL mit 75,1 % die Mehrheit hält. 24,9 % liegen bei der RWZ/Köln. Das HKRB hat seinen Sitz auf Metabolon.

 

Details zur FWV Bergisches Land und dem HKRB können den entsprechenden eigenen Webites entnommen werden:

Die Holzliste des Fäll- und Rückeunternehmers wird heutzutage dem Revierförster und den Eigentümern per E-Mail übermittelt, der auch die Einweisung des Fuhrunternehmers und die Bereitstellung des Holzes übernimmt. Die Holzvermarktung führt dann das Holzkontor durch.

 

Fichten-Sägeholz wird vom Werk wie folgt in 3 Güteklassen unterteilt:

  • Klasse B = Normalholz
  • Klasse C = noch zu Brettern verwertbares Holz, z. B. starkastig oder mit Käfern befallen
  • Klasse D = stark fehlerhaftes Holz, welches mindestens zu 40 % verwertbar ist.

Der Preisunterschied von B zu C beträgt ca. 15 %, zu D ist der Abschlag höher (ca. 25 %).

Holzliste

Die Holzpreise sind zudem progressiv gestaffelt:

Je stärker und dicker, umso höher ist der Erlös pro fm.

 

Nebenstehend ist ein Beispiel für eine Fichtenholzliste.

 

91,95 fm Fichtenholz Ø Erlös 83,53 lfm = 7.680,22 Euro


Holzabrechnung

Zu diesem Preis hinzu kommt:

 

die pauschale ermäßigte 5,5 %ige MwSt für Forstwirte, die nicht abgeführt werden muss (dafür aber auch kein Vorsteuerabzug),

abzgl. 2 % Käufer-Skonto (hier 162,05 Euro),

abzgl. 2 % FGB-Anteil (max. 105 Euro bei der FGB Sinspert),

abzgl. 2 % Landesbetrieb-Anteil für tätige Mithilfe (hier 151 Euro).

 

Netto erhält der Forstbesitzer für vorgenannte

91,95 fm dann 7.684,58 Euro ausbezahlt.

 

(Siehe nebenstehende Abrechnung.)

 


Zusätzlich hat der Waldbesitzer die Fäll- und Rückekosten zu tragen, die in diesem Fall bei rd. 25 Euro/fm inkl. MwSt lagen, so dass hier ein Nettoerlös nach Erntekosten von rd. 58 Euro/fm verbleibt. Einzelne FBGen verauslagen auch die Fäll- und Rückekosten und verrechnen diese mit den Holzerlösen (so auf Wunsch die FBG Reichshof). Dadurch tritt man für die Fäll- und Rückekosten nicht in Vorlage - für viele ein gern gesehener Zusatzservice.

 

Diese Erlöse pro fm schwanken von Sortiment zu Sortiment und auch marktbedingt. Sind die Erlöse nach Stärkeklassen progressiv, ist es mit den Holzerntekosten genau umgekehrt: Sie sind degressiv. Auch hier lohnt sich der Vergleich. Lassen Sie sich vorher ein Angebot machen. Bei einer motor-manuellen Erstdurchforstung von 25-jährigen Fichten bleibt „unter dem Strich“ nur ein geringer Nettoerlös übrig. Bei 30 – 40-jährigen Fichten liegen die Kosten ca. bei der Hälfte der Erlöse und gehen bis zur Hiebsreife auf unter 25 % der Erlöse zurück.

 

Auch deshalb ist es wichtig, verschiedene Bestände aller Baumarten in einer ausgewogenen Altersstruktur aufzubauen. Die älteren Fichten sind und bleiben bei uns vorerst der „Brot- und Butterbaum des Waldbesitzers".

 

Als durchschnittlichen Bruttoerlös über alle Fichtensortimente haben wir bei den guten Preisen der Jahre 2012 – 2017 Erlöse zwischen 80 – 90 Euro/fm erzielt. Nach Abzug der Holzerntekosten verblieben uns Nettoerlöse für Fichtenstammholz in einer Bandbreite von 50 – 55 Euro/fm. Dies sind keine repräsentativen Werte, da es – wie gesagt – sowohl auf der Erlös- als auch auf der Kostenseite sehr auf das Alter und den Mittendurchmesser ankommt.

 

Seit der Borkenkäferkalamität im Jahr 2018 hat sich der Marktpreis auf rd. 50 – 55 Euro/fm drastisch reduziert. Zurzeit geht es nur darum, die hohe anfallende Holzmenge „an den Mann“ zu bringen.

Waldkauf

Den Preis von forstwirtschaftlichen Grundstücken bilden – wie bei allen Wirtschaftsgütern – Angebot und Nachfrage.

 

Heutzutage, in unserer schnelllebigen Gesellschaft, verkaufen mehr Waldeigentümer/innen ihren Besitz als man möglicherweise denkt.

Berufsbedingte Wohnortwechsel, keine Nachkommen in gerader Linie, Scheidungen: Dies sind alles Ereignisse, die teilweise den Waldbesitzer/die Waldbesitzerin darüber nachdenken lassen, den eigenen Wald zu veräußern.

Andererseits sind kapitalkräftige Käufer auch regional am Markt und investieren in Grund und Boden. Darüber hinaus gibt es viele Haushalte mit Kaminöfen, die sich nach ihrem kleinen, eigenen Stück Laubwald sehnen. Jahr für Jahr wechseln also auch in unserem Kreis und unserer Gemeinde unzählige forstwirtschaftliche Grundstücke den Eigentümer.

 

Wie geht man vor, wenn man von einer solchen Gelegenheit erfährt?

 

Grundsätzlich empfehlenswert ist die Erstellung eines neutralen Schätzwertgutachtens durch den zuständigen Revierförster. Dieser ist beiden Parteien gegenüber zur objektiven Wertermittlung verpflichtet. Die Kosten für eine Waldwertschätzung sind gering. Liegt der Schätzwert einmal vor, haben beide Seiten einen guten Anhaltspunkt und können auf dieser Basis endverhandeln.

 

Wichtiger als Rendite und Ertrag sind für uns und die Meisten, die sich damit beschäftigen, der Spaß an der Arbeit in der freien Natur und der Stolz, das eigene Holz so prächtig wachsen zu sehen.